Ukraine einseitig

Einseitigkeit beendet keinen Krieg!

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Normalerweise wird davon ausgegangen, dass linksradikale und rechtsradikale Politik in einigen Inhalten und Strukturen inhaltlich weit voneinander entfernt sind. Das stimmt nicht: Nehmen Sie sich einen Kreis und markieren Sie darin einen Punkt, den sie der Rechtsradikalität zuordnen. Nun begeben Sie sich mit der Linksradikalität auf dem Kreis in eine Richtung so weit es geht von der Rechtsradikalität entfernt. Und was erleben Sie? Mit der weitesten Weite landen Sie neben der rechtsradikalen Politik. So eine Nähe der Kommunisten mit den Nationalsozialisten hatten wir schon einmal während der Weimarer Republik. Und aktuell erleben wir, dass die AfD zum Fan für Sahra Wagenknechts Putin-Unterstützung geworden ist. Bitte klicken Sie auf „Dateien zum Thema“.

Offener Brief:

Jürgen Kumlehn, Wolfenbüttel
Erinnerer
Heimatgeschichtliches Archiv Wolfenbüttel
Website: www.ns-spurensuche.de
E-mail: jkumlehn@t-online.de
Februar 2023

Unser Braunschweig-Spiegel ist so gut wie die Bürger, die Ihn mit Inhalt und Ideen füttern. Gestalten Sie ihn mit und mit ihm die Meinungsvielfalt. So stärken Sie unsere Demokratie und unsere kulturelle Gemeinschaft. Braunschweig und Region brauchen Sie.

Offener Brief an Uwe Meyer, den Mitherausgeber des putinistisch beeinflussten Internet-Mediums „Braunschweig-Spiegel“

Lieber Uwe,

meiner kürzlichen Kritik an eurer dem faschistischen Diktator W. Putin zugeneigten „Zeitung“ möchte mich im Sinne der obigen Eigenaussage eures Mediums nun ausführlicher äußern.

Zurzeit helfen viele Länder den vom furchtbaren Erbeben zerstörten Gegenden in der Türkei und Syrien. Die spontane internationale Solidarität ist vorbildlich. Zur gleichen Zeit aber lässt der russische Präsident und faschistische Diktator, Mörder und Kriegsverbrecher, Wladimir Putin, die Ukraine weiterhin von Raketen zerstören. Die dadurch zerstörten (Wohn)Gebäude ähneln denen, die im Erdbebengebiet zusammengebrochen sind. Kritiker dieses militärischen und mörderischen „Erdbebens“ werden von „linker Seite“ und Russlandblinden verunglimpft.

Seit Beginn der „speziellen Militäroperation“, die, benennt man sie in Russland als Krieg, zu 15 Jahren Gefängnis führen wird, kritisiert der „Braunschweig-Spiegel“ – zwar mit der pauschalen Verdammung dieses Krieges als völkerrechtswidrig – die Solidarität westlicher Länder für die Ukraine und deren Bevölkerung, die nicht von Putin unterjocht werden will, wird als Kriegstreiberei dargestellt.

Putin hat ja als ehemaliger Kommunist in der DDR (Deutsche Diktatorische Republik) Erfahrungen im Unterdrücken sammeln können, die er nun als geläuterter Faschist in Osteuropa erneuern möchte.

Wie stehst Du und wie steht der „Spiegel“ zu dieser merkwürdigen Diskrepanz der Bewertung von Solidarität für Menschen, die einerseits aus geologischer Gewalt und andererseits aus machtgieriger und unmenschlicher Militärgewalt an einem Leben in Sicherheit gehindert werden?

Heute (12.2.23) finde ich im „Spiegel“ eine merkwürdige Konstellation von nebeneinander stehenden Artikeln: Links ein Beitrag mit der Überschrift „Die Eskalationsmöglichkeiten Russlands oder das Gleichgewicht des Schreckens“ und rechts daneben den Artikel mit dieser Überschrift: „Trauer um Sally Perel“. Im linken Artikel dringt wie schon lange wieder die Sympathie für den russischen Krieg (gegen den Westen) durch und zu Sally Perel lese ich diese Sätze: „Sally Perel war ein Botschafter der Völkerverständigung. Trotz des Leids, das Deutsche den Juden und auch seiner Familie in der Nazi-Zeit angetan haben, war er nie verbittert, sondern verbindlich und wollte versöhnen und vor Intoleranz warnen. Das nötigt Respekt ab, wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“
Leider können wir Sally Perel nicht mehr fragen, wie er die mörderische Kriegslage in der Ukraine einschätzt. War er doch mit seiner Familie aus Nazi-Deutschland nach Lodz in Polen geflüchtet und nach Annäherung der deutschen Wehrmacht in die Sowjetunion, eventuell in die Ukraine? Hätte er Solidarität zu Putin bekundet oder Mitgefühl zur ukrainischen Bevölkerung, die bereits umgebracht worden ist und die auch weiterhin den Mordraketen Putins ausgesetzt ist?

Allein durch diese Gegenüberstellung mit heuchlerischem Charakter frage ich mich erneut, wie muss ich eure journalistische Arbeit auf der Grundlage obiger Haltung zur Meinungsvielfalt bewerten. An dieser Stelle möchte ich Dich an die am 4. Juli 2020 im „Spiegel“ veröffentlichte umfangreiche geschichtliche Stellungnahme Putins zum „75. Jahrestag des großen Sieges„ erinnern. Aus diesem Text „Gemeinsame Verantwortung vor Geschichte und Zukunft“ wird die manipulierte Haltung des faschistischen Diktators zur tatsächlichen Geschichte deutlich, die, sollte man sie ernst nehmen wollen, von einem neutralen Historiker oder Historikerin bewertet werden müsste. Ich halte es für schändlich, dem faschistischen Diktator Eure Plattform für eine schändliche Geschichtsbetrachtung kritiklos zur Verfügung zu stellen.

Ich habe zwar alle seit Februar 2022 im „Spiegel“ zum Ukraine-Krieg erschienenen Artikel registriert, aber nur einige ausgedruckt. Sie tragen diese Überschriften:

Der Westen hat sich Russland zum Feind gemacht, 21.12.2021
Die ultimative Antwort, 24.2.2022
Von Kriegsopfern erster und zweiter Klasse, 2.3.2022
Verlöschen die Lichter in Europa, 2.3.2022
Zwischen Eiszeit und Chaos, 2.3.2022
Die Dämonisierung von Putin ist keine Politik, 17.3.2022
EU-Beitritt der Ukraine wäre gleichbedeutend mit einer NATO-Mitgliedschaft, 26.3.2022
Der Geostratege Putin und sein Europakrieg, 6.4.2022
Den Krieg in der Ukraine beenden – Jetzt! DGB-Friedenskundgebung in Braunschweig 2022, 8.4.2022
Scheinheiliger Streit über den deutschen Kriegseintritt, 2.5.2022
Europa verliert im Stellvertreter-Krieg, 11.5.2022
Zur Glaubwürdigkeit des „Werte-Westens“, 8.8.2022
Die „neue Form der Gewalt“ in Saporischja geboren, 11.8.2022
Kiew probt den Super-Gau, 13.8.2022
Selenskyij spielt mit dem Feuer (und dem EU-Recht), 16.8.2022
Auch Jesus war politisch, 17.8.2022
Lafontaine: Deutschland leistet keinen Friedensbeitrag in Europa, 31.8.2022
„In der Ukraine muss es darum gehen, den Frieden und nicht den Krieg zu gewinnen“, 11.10.2022
Der Ukraine-Krieg und die gespaltene ev. Kirche, 11.12.2022 Welche Chancen gibt es für einen Frieden in der Ukraine?, 5.1.2023
Ukraine: Kampf gegen Korruption? Demokratie? Rechtsstaat? Drei berechtigte Fragezeichen! 17.1.2023
Skandal-Urteil in Berlin: Amtsgericht verurteilt Friedensaktivisten wegen Rede „Nie wieder Krieg gegen Russland“, 28.1.2023
„Der Westen ist für ein Kriegsende nicht bereit“, 20.1.2023

Der Artikel mit der letzten Überschrift hat bei mir praktisch das „Fass überlaufen“ lassen. Wie weit und wie einseitig wird Eure angeblich „Meinungsvielfalt“ pflegende Zeitung noch weiter putinistisches Gift in Braunschweig versprühen? Ein paar Tage vorher hatte ich dieses in einer Lokal-Zeitung gelesen: „45 Tote geboren, 20 Menschen vermisst. Seit dem verheerenden Angriff am Samstag wurden 45 Tote geborgen – darunter sechs Kinder. Über 80 Menschen wurden verletzt, mindestens 20 werden noch vermisst – darunter der 11 Monate alte Enkel eines Mannes, der fassungslos vor dem verwüsteten Haus steht. „Jetzt hier dieses verwüstete Wohnhaus zu sehen, in dem die Familie meiner Tochter gelebt hat. Mein Enkel, der von einem Moment auf den anderen einfach nicht mehr da ist. Verflucht seien der verdammte Putin und sein ganzes Gefolge“, sagt der Ukrainer gegenüber Journalisten.“

Ich schrieb Dir persönlich eine Email und legte diese Aussagen in das Kommentarfach ab: „Guten Morgen Uwe, über den gestrigen Artikel im BS-Spiegel „Der Westen ist für ein Kriegsende nicht bereit“ hätte auch diese Überschrift stehen können: „Den Westen schert es einen Dreck, dass beim Raketenangriff des russischen faschistischen Diktators Putin und Massenmörders z.B. auf ein neunstöckiges Wohngebäude mehr als 40 Menschen ermordet worden sind.“
Euer „Spiegel“, so habe ich es in den letzten Monaten verfolgt und gesammelt, ist zu einem Propagandablatt für die russischen Massenmörder geworden. Hätte ich den BS-Spiegel abonniert, würde ich ihn abbestellen und das eingesparte Geld für die Millionen ukrainischen Flüchtlinge spenden, die der Westen ja aus ihrer Heimat vertrieben hat.“

Deine Antwort:
Guten Morgen Jürgen,
Schade, leider kannst du den BS nicht abbestellen. Er wird nämlich von den Bürgern der Stadt gemacht. Er ist also eine demokratiestärkende EINRICHTUNG, die sehr viel Lob bekommt. Auch weil du oft gute Arbeit gemacht hast. Das bestärkt immer weiterzumachen, nun schon seit 23 Jahren. Du kannst ja noch nicht mal den Förderverein kündigen. Dein Pech. Hoffentlich hast du den Link mit der Meinung der Generäle gelesen. Zum Glück behalten die wenigsten einen klaren Kopf, zumal die von diesen Konflikten was verstehen. Oder liest du keine Militärs mehr, weil sie nicht deiner Meinung sind? Oder geht es dir gar nicht um das ENDE des Krieges? Im September mache ich eine grosse Veranstaltung in der Ev. AKADEMIE mit einem ausgewiesenen Propagandaexperten zum Thema Propaganda. Kannst gerne dazukommen, um zu lernen. Leider hattest du keine Argumente auf die ich eingehen könnte. Schade, das war mal anders. Mit besten Grüßen, Uwe

Lieber Uwe, was ist das für ein furchtbares Niveau: „Oder geht es dir gar nicht um das Ende des Krieges?“ Ist man nur für das Ende des Krieges wenn man Putin für nicht kritisierbar hält? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich im BS-Spiegel bisher etwas über den faschistischen Diktator Putin gelesen habe. Schlimm, sehr schlimm. J.K.

Ich bedaure es sehr, dass Du offenbar ohne große Gedankenvorbereitung geantwortet hast. Deine Aussage, „Oder geht es dir gar nicht um das ENDE des Krieges“, die Du offenbar unbedacht auf der Grundlage abgeschickt hast, dass überbordende Ideologie gleichbedeutend mit Wahrheit ist. Ich fasse diese Aussage als beleidigend auf: Ich frage Dich, wo Du im Sommer 1968 warst, als ich in London am Trafalgar Square an einer Demonstration gegen den Vietnam-Krieg teilgenommen habe. Oder wo warst Du, als wir Wolfenbütteler Grünen im Mai 1982 die Ausfahrt der Britischen Kaserne in Wolfenbüttel wegen des Falklandkrieges blockierten? Und, und, und.

Aus so einem Verhalten spricht eine gewisse Arroganz: Ja, ich bin seitdem ich mich engagieren kann ein Pazifist, allerdings mit einer Einschränkung: Als Pazifist bin ich für Notwehr. Darum unterstütze ich die Bevölkerung der Ukraine in Ihrer Notwehr gegen einen faschistischen Diktator und Kriegsverbrecher, der als Grund für seine „Spezialoperation“ angibt, gegen Nationalsozialisten zu kämpfen. Und so einer wird von einer Gruppe Braunschweiger, allen voran ein gewisser Helmut Käss, der die US-Verbrechen im Vietnam-Krieg als Rechtfertigung ansieht, dass Putin nun in der Ukraine auch Verbrechen begehen kann, ernst genommen. Diese Putin-Kolonne hat offenbar gar nichts aus der Erfahrung mit dem deutschen Nationalsozialismus gelernt.
Ach ja: Putin geriert sich als Opfer des aus seiner Sicht nationalsozialistischen Westens und glaubt so im Recht zu sein, für seinen Irrsinn russische und ukrainische Soldaten zu opfern und Zivilisten zu foltern zu ermorden und mit Raketen zu zerstören.

Nein, Putin ist nicht Hitler. Dieser Vergleich wäre eine Verleugnung der Shoah und anderer Verbrechen der Deutschen mit Hitler.
Aber es gibt strukturelle Parallelen im Verhalten:
Putin, das selbsternannte Opfer des angeblichen ukrainischen Nationalsozialismus, rechtfertigt damit seinen Krieg.
Hitler, das selbsternannte Opfer des Versailler Vertrages, rechtfertigte damit unter anderem den Zweiten Weltkrieg.
Den Ukraine-Krieg in Russland als Krieg zu bezeichnen führt zu 15 Jahren Gefängnis.
Den Endsieg in Deutschland zu bezweifeln und ausländische Radiostationen zu hören führte zu Gefängnis, KZ und sogar zur Todesstrafe.
usw.

Zum Schluss möchte ich Dir noch ein wenig aus meiner früheren Lyrik zum Vietnam-Krieg dokumentieren:

Zu Zeiten des 37. Präsidenten der USA
In Pinkville, im Staate Vietnam
Ermordete der Soldat Calley –
Im Namen jenes Präsidenten –
Tausende und mehr Kinder und Frauen und Männer.
Der Soldat Calley
Wird bereits drei Jahre nach seiner scheußlichen Tat
Von der amerikanischen Christenheit verehrt.
(Pinkville war My Lai)

Nixon,
du fieser,
dreckiger,
hinterhältiger
Mörder. Du!

Zu Dresden
Rotterdam
Stalingrad
Gesellen sich
Haiphong
Hanoi
Und Amerika.

Während in Hanoi

Ein totes Kind
In Leningrad
Erfuhr an seinem Grabe
Einen Höhepunkt der Heuchelei.
Der Präsident Nixon
Sprach dort
Sein Bedauern aus
Über nazistische Untaten.
Seine
B 52-Bomber versprühen
Derweil
Den Tod über Kinder Hanois.

Das Land Vietnam

Es war einmal ein Land,
und das hieß Vietnam
oder little America
und das Bordell von Onkel Sam.
Die Einwohner des Landes Vietnam
nannte der nette Onkel aus America
„Gooks“,
was so viel heißt wie „Jud“. Jedoch zu oft
warf man die Gooks ab
aus Hubschraubern
hinunter in den Dschungel.
So starben sie bald aus.
Des Landes Frauen
hießen Huren
und wenn nicht,
so hingen sie vielleicht –
um ihre Fersen ein Strick –
an Bäumen
als Fronttheater.
Dort geschah nichts.
Nur.
Dass sie nach langen Qualen verendeten.

Zu meiner im „Spiegel“ veröffentlichten Antwort gab es noch zwei weitere, die ich nicht unterschlagen möchte:

Peter Rosenbaum 22. Januar 2023
„Zivile Städte anzugreifen“ und fremde Territorien zu erobern, das sei nicht zu dulden …, so die Kommentare aus Moskau zu Waffenlieferungen. Der Kreml warnt demnach: „Sollten die USA und die NATO Waffen liefern, mit denen zivile Städte angegriffen würden, und sollte es Eroberungsversuche geben, so werde das zu „Vergeltungsmaßnahmen mit stärkeren Waffen“ führen. Frage: Warum wird bei solcher Einsicht nicht erst einmal die Bombardierung von Städten, Wohnhäusern, ziviler Infrastruktur eingestellt und eigene Soldaten aus dem Nachbarland abgezogen? „Diese Kriegsführung hat in Russland eine gewisse Tradition“ – ja, weiß man doch, oder? …wissen doch alle, Emma, Vad, Briefeschreiber; nur die Ukrainer vielleicht nicht. Wenn man Frieden will, stellt sich die Frage an die Weltgemeinschaft, warum das Völkerrecht von den kriegstreibenden Traditionen Russlands nichts wissen will.

Jan Raabe 22. Januar 2023
Traditionen einer „Kriegfuehrung mit Bombardierung ziviler Struktur“ ?
Im WW 2:
da waren deutsche Bomber ueber Coventry, und die Antwort der Alliierten mit dem (in England sehr umstrittenen) ‚Bomber-Harris‘.
Haben die Russen sowas im deutschen Reich gemacht? (eine wirklich dumme Frage. J.K.)
Dazwischen in Vietnam
Bombardierung grosser Flächen mit Napalm oder Bomben
Danach der Irak-Krieg, in dem die (Nato-)’Koalition der Willigen‘ die irakischen Staedte bombardierten, Strom- u Wasserversorgung zerstoerten: „Shock and awe“ hiess es damals, etwa „Schrecken und Furcht“, Terrorangriffe.
Haette es nicht gereicht, Kuwait zu befreien, anstatt den Irak zu zerstoeren?
Oder über Jugoslawien, wieder die Nato, wo der Pressesprecher Jamie Shea von einem ‚Lichtschalter‘ in J. sprach, den die Nato an- und ausschaltete.
Ich fand das sehr kaltschnaeuzig und brutal.
Diese grausame ‚Tradition‘ kenne ich eher aus dem Wertewesten und der Nato. Vielleicht kann mich jemand aufklaeren?
Ja, diesen Raabe-Unsinn sollte man aufklären. Aber lohnt es sich, einen ideologischen Amerika-und Wertewesten-Hasser aufzuklären, wenn er nicht selber auf seinen Unsinn kommt?

Vielleicht könnte Jan Raabe diese Fragen beantworten:
Im Herbst 1962 baute die Sowjetunion auf Cuba Startrampen für Mittelstreckenraketen. Dagegen wehrten sich die USA mit einer Schiffsblockade. Ein Atomkrieg konnte verhindert werden.
Warum erwähnt er nicht den Krieg zwischen der Sowjetunion und China im März 1969 am Grenzfluss Ussuri, der beinahe in einen großen Krieg gemündet wäre?
Warum erwähnt er nicht den sowjetischen Kolonialkrieg gegen Afghanistan mit 100.000 Soldaten von 1979 bis 1989?
Warum erwähnt er nicht die diktatorische Unterdrückung von 15 europäischen und asiatischen Staaten durch die Sowjetunion zwischen 1945 und 1990?
Warum erwähnt er nicht die Unterdrückung von Volksaufständen durch sowjetische Panzer:
1953 in Ost-Berlin
1956 in Budapest
Niederschlagung des „Prager Frühlings“ 1968. DDR-Volksarmee-Soldaten und Panzer standen in Grenznähe in Bereitschaft.
Im Dezember 1981 wurde in Polen durch die von der Sowjetunion befehligte polnische Regierung das Kriegsrecht gegen die Freiheit suchende Gewerkschaft Solidarnosc ausgerufen.

Lieber Uwe, im Sinne des Spiegels-Meinungsvielfalt warte ich weiter auf Meinungsvielfalt zum Beispiel zum Diktator Putin … das könnte wahrlich „demokratiestärkend“ wirken. Bitte erlaub mir noch zwei Zitate:

Bertolt Brecht:
„Wer die Wahrheit nicht weiß, ist bloß ein Dummkopf, wer sie aber weiß und sie eine Lüge nennet, ist ein Verbrecher.“

Gotthold Ephraim Lessing:
Nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgend ein Mensch ist oder zu sein vermeint, sondern die aufrichtige Mühe, die er angewandt hat, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen. Denn nicht durch den Besitz, sondern durch die Nachforschung der Wahrheit erweitern sich seine Kräfte, worin allein seine immer wachsende Vollkommenheit besteht. Der Besitz macht ruhig, träge, stolz -.

Gruß,
Jürgen Kumlehn
Erinnerer und Mitbegründer der Antikriegswerkstatt Sievershausen