Der Kommandant


Unterscharführer Friedrich Ebsen besaß eine auffällige Biografie. Von 1914 bis 1920 war er Mitglied der Schleswig-Holsteinischen Brüderschaft und erhielt in der Diakonenanstalt Rickling eine Ausbildung. Danach war er im Dienste des Landesvereins für Innere Mission tätig. Ab 1928 arbeitete er bis Juli 1942 in den Ricklinger Anstalten als Erziehungsgehilfe und Hausmeister. Der Landesverein bestätigte ihm im Zeugnis, er habe „es als Führer einer Baukolonne gut verstanden, die ihm unterstellten, oft sehr schwierigen Leute anzuleiten und mit ihnen fertig zu werden“. Anschließend arbeitete er bis Oktober 1942 beim Marine – Zeugamt. Nach eigener Angabe soll er dann von der „SS-Ergänzungsstelle“ den Befehl erhalten haben, sich im KZ Oranienburg zu melden. Zwei Wochen später hielt er sich kurze Zeit im KZ Buchenwald auf und kam anschließend in das KZ Flossenbürg. Ab Januar 1943 gehörte er mit einer Unterbrechung im „Aufräumungskommando Hamburg“ bis Ende Februar zu den Wachmannschaften des KZ Neuengamme. Nach einer erneuten Versetzung (Februar 1944) in das KZ Wittenberg kehrte er im Juni in das KZ Neuengamme zurück. Am 11. August 1944 übernahm er das KZ Schandelah.