Befreiung


Aufgrund der von Westen heranrückenden Front wurden Konzentrationslager aufgelöst. Am 5. April trafen im KZ Schandelah fast 500 entkräftete Gefangene aus einem der Außenlager bei Porta Westfalica ein. Am 10 April wurden die Gefangenen nach einem Fußmarsch zum Bahnhof Schandelah in 36 Viehwaggons nach Wöbbelin transportiert. Hier befreite sie am 2. Mai 1945 gemeinsam mit Gefangenen anderer Konzentrationslager die amerikanische Armee.

Man trieb uns jetzt durch den Morast, schwer wie Blei, zu einem kleinen, etwa aus einem Dutzend Baracken bestehenden Lager, das mit einem provisorischen Zaun umgeben war. An den Ecken standen gespreizt die Wachtürme. Auf dem Tor die Aufschrift: „Arbeitslager Schandelah“. In einer kleinen Entfernung von dem Lager befand sich eine Fabrik. Im Lager war es dreckig und düster.

Wislaw Kielar, „Anus Mundi,Fünf Jahre Auschwitz“,über sein Eintreffen und Aufenthalt in Auschwitz, S.388 ff

Die britische Militärregierung veranlaßte im Mai 1946 die Exhumierung der verscharrten Toten. Deutsche Kriegsgefangene und Werksangehörige der Braunschweiger Firmen Büssing und Luther gruben an den vermuteten Stellen und fanden in eineinhalb Meter Tiefe die unbekleideten Leichen. Die Reste von 113 Toten wurden in Särge gelegt und auf einem neuen Friedhof bestattet. Im Juli 1954 mußten die Toten erneut umgebettet werden. (s. „Friedhof Scheppau“)

Foto: Erste Gedenkstätte nach der Exhumierung. Nach der erneuten Umbettung der Toten auf den Scheppauer Friedhof wurde dieser Gedenkort aufgegeben.