„4. Januar 1947.
Am dritten Tag fuhr Pierre Verhaegen mit seiner Aussage fort: Zwischen den Baracken und dem elektrisch geladenen Zaun lag nur ein schmaler Gang. Bei Block l betrug der Zwischenraum zur Umzäunung ungefähr einen Meter. Einige Gefangene, die nachts rausgingen, rutschten im Matsch aus, fielen gegen den Draht und starben daraufhin. Einmal sah ich morgens bei Block l einen toten Mann liegen, der vom Strom getötet worden war. Sein Gesicht war vollkommen blau.
Außer den fünf Paketen vom Roten Kreuz, die ich schon erwähnt habe, kamen im Lager noch mehr Pakete an. Die regelmäßig vom Dänischen Roten Kreuz geschickten Pakete waren nur für die dänischen Gefangenen bestimmt, die nicht aus politischen Gründen gefangen waren, sondern als Geißeln.
Die nichtdeutschen Gefangenen durften nicht nach Hause schreiben. Ich habe während meiner Gefangenschaft nie Post erhalten. Theoretisch war es möglich, für gute Arbeit extra Rationen zu bekommen; die Praxis sah allerdings ganz anders aus. Jeder Gefangene besaß einen Zigarettengutschein. Die Verteilung der Zigaretten lag aber ausschließlich in den Händen der Blockältesten und der Kapos. Einige Gefangene erhielten 5 Zigaretten, andere 20 Stück pro Woche. Einige der Kapos hatten Hunderte von Zigaretten zur Verfügung. Jede Kleinigkeit, die den Kapos und einigen Zivilangestellten nicht passte, konnte mit dem Entzug des Zigarettengutscheines bestraft werden. Meistens bekam man sie nicht zurück. Meine wurde mir von einem Zivilangestellten entzogen, weil ich angeblich nicht hart genug gearbeitet hatte. Wegen meiner großen Erschöpfung war ich zu härterer Arbeit gar nicht in der Lage gewesen.
Es gab eine Kantine für uns, die aber nur sonntags nachmittags öffnete. Geld war zum Einkaufen nicht erforderlich. Jeder bekam seinen Anteil an eingelegten Roten Beeten, kleinen, versalzenen Fischen und noch anderen geringwertigen Lebensmitteln, die, hätte man sie gegessen, einen bestimmt umgebracht hätten. Beinahe jeden Sonntag erhielten wir einen halben Liter Bier und fast immer Runkelrüben.
Das Verhalten der Bewacher und die daraus resultierenden Konsequenzen gehörten zu meinen schlimmsten Erfahrungen während meiner Gefangenschaft in diesem Lager. Andauernd wurden wir mit hauptsächlich Gummiknüppeln geprügelt. Es gab ein paar Kapos, die sich an der Prügelei nicht beteiligten. Sie besaßen kaschierte Stöcke, die innen hohl waren. Um gegenüber der SS keinen Verdacht zu erwecken, taten sie so als prügelten sie. Es tat jedoch nicht weh. Die SS-ler benutzten ihre Gummiknüppel selten, da das ja die Kapos für sie taten.
Wir wurden schon morgens mit Prügel geweckt; beim Frühstück ging es weiter. Auf dem Weg zur Arbeit und an den Arbeitsplätzen ging es weiter. Auch wenn wir schlafend in unseren Betten lagen, waren wir davor nicht sicher. Die Prügelei gehörte mehr zum Tagesablauf als Essen und Trinken. Hunderte Male habe ich gesehen, wie Kameraden solange geschlagen wurden, bis sie sich vor Schmerzen auf der Erde wanden. Im Laufe der Zeit gewöhnten wir uns so daran, dass wir das Mitgefühl für die weinenden Kameraden allmählich verloren.
Ich möchte allerdings zwischen Prügeln unterscheiden, die reiner Boshaftigkeit entsprangen und denen, die notwendig waren. Ein Rudel hungriger Wölfe ist nicht im Zaum zu halten. Gefangene, die aus dieser Notwendigkeit heraus geschlagen wurden, litten nicht so sehr darunter. Meistens wurde jedoch nur mit brutaler Absicht geschlagen. Je mehr sich ein Geprügelter am Erdboden wand, umso mehr schlug ihn der Wachpasten in seiner brutalen Raserei.
Der Sadismus eines Konzentrationslagers ist ein ganz besonderer. Die SS hatte aus der großen Zahl der Gefangenen eine kleine Gruppe Männer ausgewählt, die das Lager praktisch führten. Die Gruppe wurde von den kriminellen deutschen Gefangenen gebildet. Sie waren die Kapos, die dafür viele Privilegien besaßen .
Die Zivilangestellten durften wir nur ansprechen, wenn es für die Durchführung der Arbeit erforderlich war. Ihnen selber war es nicht erlaubt, mit uns über private Dinge zu sprechen. Mit Beschwerden über die Gefangenen hatten sich die Zivilangestellten an die Kapos zu halten. Handelte es sich um schwerwiegende Mängel, wurde die Lagerkommandantur eingeschaltet. In der Regel folgte einer Beschwerde eine Tracht Prügel durch den zuständigen Kapo. Einmal drohte uns ein Kapo aufgrund einer Beschwerde mit dem Entzug der Essensrationen. Die einer Beschwerde folgenden Maßnahmen konnte das Leben eines betroffenen Gefangenen erheblich beeinträchtigen.
Eine der offiziellen Strafen waren 25 auf den Arsch, war jemand von dieser Bestrafung betroffen, mußte er sich über einen Schemel beugen. Er erhielt 25 Schläge mit einem Gummiknüppel. Die meisten Kameraden brachen schon vor Erreichen der 25 Schläge zusammen. Die Strafe wurde immer zu Ende ausgeführt; manchmal, wenn ein Geschlagener zu sehr schrie, erhielt er noch mehr. Die Strafen wurden entweder vom Lagerführer oder von den Kapos angeordnet. Ausgeführt wurden sie von Kapos und SS-Männern. Fast alles wurde bestraft: Ungenügende Arbeitsleistung, Diebstahl auch der kleinsten Kleinigkeit oder der Besitz eines Stückes Metall, das einem Messer ähnelte. Ich habe beobachtet, wie zwischen Block 2 und dem Revierblock zwei Gefangene von Ebsen bestraft wurden, weil sie etwas aus dem Lager entwendet hatten. Manchmal wurde die Strafe auch innerhalb der Blocks ausgeführt. In Block 3 machte das immer der Blockälteste Adler. Eine andere Strafe war die Versetzung in die von der SS gebildeten Strafkompanie. Hier waren die Arbeitsbedingungen besonders hart.
Nach dem Frühstück mußten sich alle Gefangenen vor dem Revierblock in Gruppen aufstellen. Nach dem Appell durch den Lagerkommandanten gingen wir zur Arbeit. Mittags kamen wir zurück, aßen unsere Suppe und gingen fünf bis zehn Minuten danach wieder los. Die Gefangenen des Staatsbahn-Arbeitskommandos blieben mittags an ihrer Arbeitsstelle und bekamen ihre Suppe dort.
Die meisten von uns arbeiteten draußen, ob es regnete oder schneite, egal wie eiskalt es war. Die tägliche Arbeitszeit von 10 bis 12 Stunden war ein anderer schlimmer Inhalt unseres Gefangenenlebens. Jeder, der sich nur mal für ein paar Minuten ausruhte, wurde gleich geschlagen, während der Arbeit fielen Gefangene dutzendweise halb ohnmächtig um. Sie lagen dann meistens stundenlang im Dreck oder im Schnee. Um die dadurch unterkühlten Männer wieder aufwärmen zu können, hatte Napp einen elektrisch beheizbaren Aufwärmkasten gebaut. Ich habe Kameraden erlebt, die im normalen Leben kraftvolle Menschen gewesen waren, hier aber durchdrehten und sich nur noch dem Tod entgegenschleppten. Gefangene liefen mit ihren kaputten Stiefeln, deren Sohlen durchlöchert waren, durch den Schnee.
Nicht einmal nachts konnten wir uns richtig ausruhen. Unser Gefangenenleben bot uns keinen Augenblick der Freude. Oft gab es Fliegeralarm. Für uns Gefangene gab es keine Schutzeinrichtungen gegen Luftangriffe. Als einmal Tiefflieger das Lager angriffen, starben fünf Kameraden und ein Zivilist. Wahrend eines Angriffes verließen die Zivilisten das Lagergebiet. Auch für sie gab es keinen Bunker.
Mein Vater hat in Schandelah ein Tagebuch geführt. Ich erhielt es nach seinem Tod. Einige Passagen möchte ich daraus vorlesen: Wir sind von unseren kriminellen Vorgesetzten bis auf einen Rest letzter Bedürfnisse beraubt worden; Suppe, Brot, und alles, Kartoffeln. Der Diebstahl eines Eßgeschirres voll Essen wird mit einem Schwall Prügel bestraft. Beim Namensappell lassen sie erst ein heilloses Durcheinander entstehen, um dann der Menschenmenge durch hartes Eingreifen Kontra geben zu können. Man riskiert dabei jedesmal, tot getrampelt zu werden. Keine Handtücher, keine Taschentücher; man wäscht sich nicht mehr. Ich führe das Leben eines Lasttieres, brutalisiert durch Strapazen, Weinen, Prügel, ungenügende Ernährung. Unterhaltungen reduzieren sich auf Banalitäten, Essen und die große Mühsal.
Man wird ein Wolf zwischen Wölfen. Für ein Eßgeschirr voll Essen kriecht man überall hin. Traurig, 11 Uhr, was für ein Unterschied zu 1918, man zeigt Hochachtung ….. Männer sterben an Kälte, Erschöpfung, Prügel, Überfüllung, usw., zwölf in einem Monat. Bis zu fünf oder sechs fallen jeden Tag in den Dreck. Nach kurzer Zeit trampelt man über sie hinweg, Überdruß und Gewöhnung. Pierre …. ansteigendes Fieber seit einer Woche. Der Sanitäter weist ihn mit 39.7 zurück und bedeutet ihm: Dich nehme ich nicht mal mit 50 Grad Fieber. Durch Grosses Hilfe wird er am Ende mit entzündeten Lungen aufgenommen. Der Lette M. Stobbe bemüht sich hingebungsvoll: Ich werde bei den Kartoffelschälern aufgenommen. Diebstahl von Suppe, Fleisch, Kartoffeln, Milch durch Russen, Blockälteste und Vorarbeiter. Die Russen kriegen zwei Portionen, aber nichts für uns. Die Hälfte der Kartoffeln ist weg …… Es ist herzzerbrechend. Sie wollen uns weghaben, weil wir nicht zur Mafia gehören.
Die Nachrichten von der Offensive der Alliierten im Elsaß und bei Köln erneuert unsere Hoffnungen. Der älteste Gefangene, Dhirson, wird entlassen. Und während der ganzen Zeit rücken die Panzer vor…. Serge nennt den Maurer respektvoll Doktor und stirbt hier wie ein Hund, ohne dass jemand weiß warum. ….. über mir Blutspritzer. Hier fühle ich, daß mein Leben nichts wert ist. Von Hygiene im Lazarett keine Spur. Ein Freund, aus dessen Wunde im Rücken der Eiter fließt, liegt hier ohne Hemd. Er hat sich in seine Decke gewickelt, die sein Nachfolger ungewaschen bekommen wird, zieht sich seinen Mantel an. Das Eßgeschirr wird nie richtig gewaschen, genauso wenig die Pinzetten für die Verbände. Durchs Fenster sah ich sie M. Avare wegzerren, totenblasses Gesicht und zusammengesunkener Körper. Gestern Mittag brachten sie ihn ohnmächtig rein. Er stirbt um halb zwei, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Man sagt, er sei ein Märtyrer. Die Schläge zweier Kapos waren sein Ende.
Vier Kampfflugzeuge überfliegen das Lager sehr niedrig. Beschuß. Viele geraten in große Panik. Fünf Gefangene, davon zwei Franzosen, ist das Gesicht zerschossen, ein Zivilist verwundet. Die Kapos verbieten dem ungarischen Arzt, bei der Behandlung zu helfen. Meine Erschöpfung wird größer, Durchfall. Das Essen schmeckt nicht. Keine Kraft mehr zum Leben, will mich nicht mehr verteidigen und noch für mein Leben kämpfen. Ich lasse mich gehen und wünsche mir meinen baldigen Tod. Auch die Religion hält mich nicht mehr aufrecht. Furchtbare Depressionen. Einlieferung ins Lazarett mit Durchfall, Erschöpfung. Eine furchtbare Sterberate: 16 tot in einer Woche, davon viele mit Durchfall; andere Todesgründe unbekannt, kein Fieber, einfach nur Erschöpfung, Kälte. Unsere Aussichten sind in dieser Jahreszeit gering, und der Krieg kommt nicht voran. Am Bahnhof erhält ein Wachhund drei, vier Eßgeschirre voll Essen aus unseren Rationen, während wir Zwangsarbeiter gerade eins bekommen. Jean Bourdet stirbt nach schlimmen Prügel. Sechs Tote aus Not, Trübsal und schlechter Behandlung in 20 Tagen.
Bei der Evakuierung trugen wir unsere Lagerkleidung. Jeder konnte, abhängig davon, was er bekam, ein oder zwei Decken mitnehmen. Um 14 Uhr , als die Evakuierung beginnen sollte, wurden erst die Rationen ausgeteilt. Nicht alle Gefangenen erhielten die gleiche Menge, da beim Verteilen für die letzten nicht mehr genügend Essen zur Verfügung stand. Des großen Hungers wegen aßen wir die Rationen gleich auf.
Beim Verlassen des Lagers gingen wir durch ein Spalier von SS-Männern. Sie hielten ihre Waffen schußbereit und hatten Hunde dabei. So hinderten sie uns daran, von den im Lager herumliegenden Karotten noch mehr einzustecken. Zu Fuß ging es nach Schandelah. Die Kranken mußten gestützt werden. In der Nähe der Schmiede wurden sie dann auf kleine Wagen gehoben.
Auf dem Schandelaher Bahnhof mußten wir in bereitstehende Viehwaggons steigen, von denen einige mit Stroh ausgelegt waren. Wegen der Überfüllung in den Waggons war es nicht allen Männern zur gleichen Zeit möglich, sich hinzulegen.
Pierre Verhaegens Aussage zu den Angeklagten:
Ebsen: Als er die zwei Jugoslawen schlug, fiel einer auf die Erde. Er legte ihn über einen Schemel und schlug weiter. Danach waren sie in einer sehr schlechten Verfassung, hatten aber nichts gebrochen. Sie starben nicht. Am Tag unserer Evakuierung brachte der Volkssturm zwei entflohene Gefangene zu Ebsen zurück. Der Volkssturm war nicht aus Schandelah. Ich sah sie noch, bevor sie eingeschlossen wurden. Vom Revierblock aus beobachtete ich, wie Ebsen sie an der SS-Baracke mit seinen Fäusten mehrfach ins Gesicht schlug. Die zwei Gefangenen, Russen oder Polen mit einem roten Winkel, trugen KZ-Kleidung.
Truschel: Er wurde schlimmer als Ebsen eingeschätzt und war bekannt als Killer, ich selber habe nicht gesehen, wie er jemand schlug oder tötete.
Grosse: Im Staatsbahn-Arbeitskommando arbeitete ich in der Nähe des Schandelaher Bahnhofes. Ein Franzose, der Bos hieß, zankte sich mit einem deutschen Vorarbeiter. Der Deutsche trug eine besondere Nummer: 175. Er war verhaftet worden, weil er homosexuell war. Er ging zu Grosse und beschwerte sich über Bos. Um nicht wiedererkannt zu werden, nahm Bos seine Brille ab. Aber er wurde wiedererkannt und aufgefordert, seine Brille aufzusetzen. Grosse verprügelte ihn furchtbar. Bos fiel auf die Erde, Grosse schlug und trat ihn mit den Stiefeln. Er war ein starker Mann. Und ich glaube, wenn er gewollt hätte, hätte er Bos den Kopf abtreten können. Bos war höchstens 35 Jahre alt. Vor diesem Vorfall war er schon sehr geschwächt. Später trugen wir ihn ins Lager zurück. Sein Gesicht war blutverschmiert und zerschnitten. Die Brille war zerbrochen. Sein Körper war mit Schwellungen überdeckt. Knochen waren nicht gebrochen. Nach unserer Rückkehr wurde Spinnrath von Grosse über den Vorfall informiert. Der schlug den Franzosen erneut. Bos starb einige Tage später im Lazarett. Ich kann nicht beeiden, dass er an den Auswirkungen der Prügel gestorben ist. Nach unserer Ankunft in Schandelah arbeitete Camu im Staatsbahn-Kommando. Weil er versuchte, in einem anderen Arbeitskommando zu arbeiten, schlug ihn Grosse mit der Faust auf sein linkes Ohr. Danach war Camu auf diesem Ohr für lange Zeit taub. Grosse hat Gefangene bei vielen anderen Gelegenheiten geschlagen. Manchmal habe ich das auch direkt aus der Nähe beobachten können. Gewöhnlich schlug er mit seinen Fäusten, manchmal auch mit dem Knüppel. Ich habe unter der Brutalität Grosses nie direkt leiden müssen. Ich kann bestätigen, dass ich mit Grosses Hilfe ins Lazarett eingewiesen wurde. Nach meiner Einschätzung war er nicht der schlimmste der Kapos.
Schiefelbein: Ich erinnere mich, dass der Franzose Maurice Ybos lange in der Entlade-Kolonne gearbeitet hat. Er war 17 oder 18 Jahre alt. Man hatte ihn in Block 3 als Ordonanz eingesetzt. Er hat mir erzählt, dass Schiefelbein die Gefangenen, die in seiner Kolonne arbeiteten, sehr oft schlug. Ich habe Schiefelbein Männer schlagen sehen, kann einen genauen Fall aber nicht beschreiben. Ich habe ihn nie einen Knüppel benutzen sehen, oder dass er getreten hat. Er benutzte seine Hände, die aber mit sehr viel Kraft. Er schlug den Leuten ins Gesicht, manchmal mit der offenen Hand und sonst mit der Faust. Er war ein sehr starker Mann und wog über 100 Kilo. Für lange Zeit war er der Chef des ersten oder zweiten Tisches in Block l und ungerecht bei der Verteilung des Essens. Für sich behielt er mehr, als er seinen Leuten gab. Mich hat er nie persönlich bedroht.
Heitz: Ich habe ihn nie Menschen verletzen gesehen. Wenn ich mich richtig erinnere, war er der Mann mit der Bulldogge. Wegen des Hundes hatten alle Gefangenen große Angst vor ihm. Im Januar 1945 erschienen neue SS-Männer im Lager, die noch mehr Hunde mitbrachten. Ich habe nie erlebt, dass der Hund von Heitz Gefangene angegriffen hat. Es wurde aber gesagt, dass es doch geschehen sei. Oft wurde berichtet, dass der SS-Mann mit dem Hund (gemeint war Heitz) wegen kleiner Vergehen den Hund auf Gefangene hetzte. Ein Kamerad erzählte mir, dass ein Gefangener, der fliehen wollte, von einem Hund gestellt worden war. Der Hund hätte sich in einem Bein des Mannes festgebissen und ihn schwer verletzt. Ich kann nicht bestätigen, dass es der Hund von Heitz gewesen war. Der Vorfall geschah aber vor Januar 1945.“
Prozessakten, Public Record Office, London (Übersetzung der englischen Originale durch J.K.)